Initiativantrag zur Sanierung der Staatsoper – SPD Stuttgart, Beschluss der KDK vom 14.10.2019

Veröffentlicht am 17.11.2019 in Anträge

Die Staatstheater Stuttgart sind ein wesentlicher und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannter Pfeiler der Stuttgarter Kultur. Das Privileg, das drittgrößte Dreispartenhaus der Welt in Stuttgart zu haben, ist gleichzeitig aber auch eine Verpflichtung für uns, für einen guten Betrieb zu sorgen. Die stellenweise untragbaren Zustände für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der unbestreit­bare technische Modernisierungsbedarf machen es nötig, dass die Staatsoper mitsamt den Werkstät­ten renoviert wird.

Die SPD Stuttgart bekennt sich aus diesen Gründen klar zu einer Sanierung der Oper und sieht sich in der Pflicht, die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Wichtig ist dabei, dass ein Haupt­teil des Kulissengebäudes und der Werkstätten innerhalb der Kulturmeile verbleibt. Dies vermeidet hohes zusätzliches Verkehrsaufkommen und sichert exzellente Inszenierungen durch die Nähe von Bühnen und Werkstätten.

 

Die Kosten werden absehbar enorm hoch sein. Wir fordern daher, dass die Machbarkeit der Planung sachlich, zeitlich und finanziell durch unabhängige Fachgutachten belegt wird. Darüber hinaus muss auch die Interimslösung entsprechend geprüft werden. Auf Grund der hohen Kosten ist für uns auch klar, dass die Mittel nachhaltig eingesetzt werden müssen. Jedes Interim muss aus unserer Sicht die Aufgabe erfüllen, auch nach der Interimszeit genutzt wer­den zu können. Es ist weder vertretbar noch verantwortungsvoll, Millionen in einen Bau zu investie­ren, um ihn danach wieder abzureißen. So­lange hier keine Klarheit besteht, muss auch die Option eines Neubaus offengehalten werden.
 

Derzeit wird an vielen Ecken der zukünftig hoffentlich definierteren Kulturmeile gedacht, geplant und gearbeitet. Mit den vielen „Baustellen“ öffnet sich ein Fenster der Gelegenheiten, das so schnell nicht wieder nutzbar sein wird. Es ist daher geradezu zwingend, die Sanierung nicht nur aus kulturpo­litischer, sondern auch aus städtebaulicher Perspektive zu betrachten.
 

Wir bedauern es, dass die naheliegendste Option, das Königin-Katharina-Stift, so schnell verworfen wurde. Es ist ein städtebaulicher und kulturkonzeptioneller Fehler, diese Variante nicht zu nutzen. Auch wenn die Erweiterung an der Schillerstraße nicht weiterverfolgt wird, sehen wir ein großes Po­tenzial in der Entwicklung des Quartiers um den Eckensee. Das Quartier gewinnt durch eine räumli­che Fassung an der Seite zum Hauptbahnhof und eine kulturelle Nutzung der Grundstücke König­straße 1-3. Die Veränderungen im Einzelhandel verlangen nach einer stärker konsumunabhängigeren Attrakti­vierung der City. Eine Konzerthalle wäre hierfür eine geeignete Belegung. Eine weitere Stand­ortvariante könnte das Gebäude des Württembergischen Kunstvereins abgeben. Hier fehlt eine Machbarkeitsstudie, welche die Stadt umgehend nachzuliefern hat, auch im Hinblick auf eine spätere Nutzung als Konzerthaus. Den Standort Wagenhallen sehen wir aus verschiedenen Gründen skep­tisch. Zum einen würde die geplante Wohnungsbebauung damit zumindest verzögert, wenn nicht gar eingeschränkt. Zum anderen lehnen wir ein Ausspielen von Hoch- und Subkultur ab. Das dort bereits bestehende kulturelle Angebot um Stadtacker, contain't & Co. müsste dem neuen Bau weichen.
 

Wenn so viel Geld investiert wird, dann muss dies aus unserer Sicht mehreren Kulturbereichen zu­gutekommen. Wir können uns demgemäß sehr gut vorstellen, dass es im „Innenhof“ eines solchen Quartiers auch zu Veranstaltungsmöglichkeiten für die Club- und sonstige Musikszene kommt. Auch eine der vom Club-Kollektiv diskutierten Open-Air-Flächen könnte hier untergebracht werden. In dem Zusammenhang verschließen wir uns einer Neuordnung des Eckensees nicht.

Die ökonomischen Rahmenbedingungen von Land und Stadt lassen eine größere Planung zu. Die an­stehenden Entscheidungen werden das Bild der zentralen Innenstadt auf Jahrzehnte hin prägen. Wir sollten die Gelegenheit daher nicht ungenutzt lassen, ein kulturell starkes und sehr attraktives Quar­tier aufzubauen, in welchem sich verschiedene Angebote der sog. Hoch- und Subkultur gegenseitig befruchten.

 

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